Rebjahr 2025
Das Rebjahr 2025 zeigte sich im Frühjahr von der freundlichen Seite. Die Temperaturen waren weder zu heiss, noch hat es viele Nassperioden gegeben. Am Tag herrschte genügend viel Sonne, die Nächte waren kalt, was den Pilzdruck reduzierte. Die Reben, auch die Junganlage entwickelten sich sehr schön und gesund.
Laut MeteoSchweiz erlebte die Schweiz einen überdurchschnittlich warmen Frühling: Mit einer Durchschnittstemperatur von 6.2 °C lag er 1.2 °C über dem Mittel der Referenzperiode 1991–2020. In vielen Regionen war der Frühling zugleich deutlich zu trocken. Bereits im März zählte man an über 30 Messstationen einen der drei trockensten Märzmonate. Auch der April war in weiten Teilen der Schweiz niederschlagsarm, besonders in der Ostschweiz mit teils weniger als 30 % des üblichen Monatsniederschlags. Im Mai blieb es schweizweit weiterhin unterdurchschnittlich nass. Auch der Juni folgte diesem Trend. Einzelne heftige Hagel-Ereignisse zogen glücklicherweise an Liestal vorbei.
Trotzdem blieb die Bodennässe solide, was den Jungreben die Trockenperioden vereinfachte. Generell war der Wuchs kräftig und auch die Blüte voll. Der Behang war eher überdurchschnittlich. Bis ende Juni waren die Reben sehr gesund. Wir legten den Wert dieses Jahr auf eine sehr konsequente Ertragskontrolle.
Im Juli folgten viele Regenfälle, der Pilzdruck nahm etwas zu. Die Spritzarbeit war wichtig. Es fehlten teilweise etwas die Sonnenstunden. Der August war durchzogen, der Farbumschlag setzte aber eher frühzeitig ein, die Wärme war leicht überdurchschnittlich.. Aufgrund einzelner heisser Tage zeigen sich in diesem Jahr gewisse Sonnenbrände an der Westseite der Trauben. Dies dürfte noch etwas zu Ertragsverlust führen. Das Anbringen der Netze soll vor weiteren Schäden schützen.
Es deutet sich erneut früh ein eher frühes Erntefenster Ende September an. Aufgrund hoher Niederschlagsmengen im September konnte man die Trauben nicht extrem lange hängen lassen. Im Vergleich zu anderen Weingütern hatten wir aber nur minimal Botrytis-Druck, trotz hoher Feuchtigkeit im Rebberg. Wir entschlossen uns, die Trauben am 27. September zu herbsten. Die Oechsle-Werte der alten Reben lagen bei 103, der Jungen um ca. 80. Die alten Reben lieferten aufgrund leicht erhöhter Wassermenge in den Trauben ein Gewicht von ca. 680 kg, die jungen steuerten weitere 40 kg bei. Im Keller waren wir mit der Qualität hoch zufriednen. Wir konnten das anspruchsvolle Jahr sehr schön beenden und erwarten einen sehr schönen Jahrgang. Geholfen haben ebenfalls die tiefen Temperaturen in den Nächten sowie während dem Gärprozess. Eine langsame Gärung führte zu einer längeren Mazeration auf den Häuten, was positiv für die Aromen sein wird.